Die im Folgenden beschriebenen Verfahren zeigen verschiedene Techniken der Galvanoformung auf Kernen. Die Einsatzmöglichkeiten sind sehr vielfältig und besonders in den Fällen interessant, wo konventionelle Methoden an ihre technischen und wirtschaftlichen Grenzen stoßen.
Man unterscheidet grundsätzlich den Einsatz wieder verwendbarer und verlorener Kerne:
1. Wieder verwendbare Kerne: Typ 1
2. Wieder verwendbare Kerne: Typ 2
Sie kommen zum Einsatz wenn der Kern und die resultierende Abscheidung sich trennen lassen. Hierbei ist es wichtig, dass das Kernmaterial und das Material der Abscheidung unterschiedliche Ausdehnungskoeffizienten besitzen.
Je höher dieser Unterschied ist, desto leichter lassen Kern und Form sich trennen. Gut geeignet sind Plexiglas, Edelstahl, Aluminium und Invar ( Nickel 36) .Da sich die Kerne beim Einsatz nicht verbrauchen ist ihr Einsatz theoretisch unbegrenzt möglich.
3. Verlorene Kerne
Bei Hohlkörpern die sich aufgrund ihrer räumlichen Struktur oder der Empfindlichkeit der Abscheidung nicht entformen lassen ist nur die Verwendung verlorener Kerne möglich. Als Material kommt meist Aluminium zum Einsatz, das nach der Abscheidung chemisch ausgelöst werden muß.Auch Wachs oder andere schmelzbare Stoffe sind denkbar, müssten aber im Einzelfallerprobt werden.
Vorteile dieses Herstellungsverfahrens
- Komplexe Innenflächen werden durch die Bearbeitung als Negativform ( Kern ) hergestellt.
- Es sind sehr dünnwandige Bauteile möglich. (z.B. Cu Rohre mit 100µm Wandstärke )
- Es sind keine hohen Temperaturen für die Herstellung notwendig. Je nach Metallabscheidung und Entformungsmethode zwischen 0 und 100 °C
- Das Fügen von Flanschen durch Galvanoformung erfolgt im Gegensatz zum Schweißen oder Löten verzugsfrei und ohne Temperaturbelastung